8. Mai 2023 | Vom 3. bis 5. Mai fand die digitale Ausgabe der ENERGIETAGE statt. Die Veranstaltung diskutiert aktuelle energie- und klimapolitische Weichenstellungen, technische Entwicklungen und gesellschaftliche Aspekte – mit dem Ziel, die Energiewende gemeinsam mit allen Akteuren in die schnelle Umsetzung zu bringen.
An den ENERGIETAGEN 2023 beteiligen sich alle relevanten Akteure in den Themenfeldern Energiewende und Klimaschutz mit eigenen Veranstaltungen. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) veranstaltete am 4. Mai 2023 den Programmpunkt "Ökologische Wirkungen des digitalisierten Energiesektors. Nutzen und Risiken". Hier ging u. a. Nachwuchsgruppenmitglied Hannes Bluhm in seinem Beitrag "Umweltwirkungen der Digitalisierung im Energiesektor – Eine wissenschaftliche Perspektive" der Frage nach, inwieweit die politischen Erwartungen und die wissenschaftlichen Ergebnisse zur gesamtökologischen Wirkung digitaler Anwendungen übereinstimmen und wo aktuell die größten Regulierungs- und Wissenslücken bestehen. Es wurden die relevanten Umweltwirkungen anhand verschiedener Technologien dargestellt, sowie anhand von Best Practice Beispielen Wege aufgezeigt, wie diese Wirkungen minimiert werden können. Auch wurde diskutiert, wie die Rahmenbedingungen gestaltet sein sollten, um Anreize zu einer möglichst umweltfreundlichen Nutzung digitaler Technologien zu schaffen.
19. Januar 2023 | Noch sind es fossile Großkraftwerke, die das Stromsystem bei Schwankungen der Energieversorgung durch fluktuierende Stromerzeugung von Wind- und Solaranlagen stabilisieren. Doch hierfür gibt es zunehmend erneuerbaren Ersatz: Denn immer mehr deutsche Haushalte haben eine eigene Photovoltaikanlage mit einem Batteriespeicher. Werden diese Speicher mithilfe digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) virtuell miteinander verbunden, können sie solche stabilisierenden Dienstleistungen für das Energiesystem übernehmen wie die bisherigen Großkraftwerke. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hat nun mit einer Ökobilanz detailliert bewertet, welche Umwelteffekte ein solcher virtueller Verbund hat. Fazit: Es entstehen hohe Vorteile für den Klimaschutz und die Umwelt insgesamt. Mit dem prognostizierten weiteren Ausbau der Photovoltaik-Speicher sollten daher auch die Speicherverbünde zunehmen, empfehlen die Forschenden.
14. November 2022 | Die Nachwuchs-gruppenmitglieder Hannes Bluhm und Swantje Gährs haben am 7. November 2022 zusammen mit Daniela Wohlschlager (Forschungsstelle für Energiewirtschaft), Severin Beucker (Borderstep Institute), Johanna Pohl (TU Berlin) und Magnus Fröhling (TU München) einen Expert*innen-Workshop zum Thema Ökobilanzierung von Smart Energy Use Cases veranstaltet.
Neben den gastgebenden Personen nahmen 12 europäische Ökobilanzexpert*innen aus Forschung, Beratung und Industrie teil. Ziel des Workshops war es, mit den Teilnehmenden Herausforderungen und Lösungsansätze für eine ganzheitliche Umweltbewertung von Smart Energy Use Cases herauszuarbeiten. „In diesen Anwendungsfällen spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle, mit deren Hilfe z. B. Energieeinsparungen oder ein umweltfreundlicherer Strommix erzielt werden sollen. Die komplexe Aufgabe, den ökologischen Nutzen und Aufwand umfassend zu bewerten, stellt die Ökobilanzierer*innen in ihren Analysen vor größere Herausforderungen. Der Workshop gab die Gelegenheit zum Austausch“, sagt Hannes Bluhm vom IÖW.
Die Gastgeber*innen planen die Ergebnisse des Workshops in einer Fachveröffentlichung aufzubereiten, die Ökobilanzierer*innen bei der zukünftigen Analyse von Smart Energy Use Cases unterstützen soll.
Die Präsentation zum Workshop mit ausgewählten Ergebnissen können Sie hier herunterladen:
26. Oktober 2022 | Nachwuchsgruppen Promovend Jan Wiesenthal wurde in den Rat für Bürgerenergie berufen. Er forscht im Rahmen der Nachwuchsgruppe zu Prosumergemeinschaften – also Bürger*innen, die gemeinsam selbst Strom erzeugen und diesen auch verbrauchen. Sein Anliegen und seine Motivation als Ratsmitglied ist es, die Bürger*innen als Akteure in der Energiewende zu stärken: „Mir liegt es am Herzen, das Bündnis Bürgerenergie bei seinem Ziel einer von Bürger*innen getragenen Energieversorgung mit meinen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu unterstützen und zu beraten“, so Wiesenthal. Der Rat entwickelt inhaltliche Positionen zur Bürgerenergie und berät die Gremien des Bündnisses.
05. Oktober 2022 | Swantje Gährs und Hannes Bluhm aus dem Team der Nachwuchsgruppe haben am ersten Oktoberwochenende die Bühne der Bits & Bäume Konferenz an der TU Berlin genutzt, um mit den Besucher*innen unter dem Titel „Digitalisierung = Dekarbonisierung & Demokratisierung? - Energiegemeinschaften im Wandel“ zu diskutieren: Wie können wir die Digitalisierung für einen nachhaltigen Wandel im dezentralen Energiesystem nutzen? Was sind digitale Unterstützungsmöglichkeiten für Energiegemeinschaften? Wo liegt die Grenze dessen, was die Digitalisierung bieten kann?
Diese Fragen wurden zunächst in einem Überblicksvortrag von Swantje Gährs beleuchtet und anschließend gemeinsam mit zwei Akteuren aus der Forschung und Praxis diskutiert. Franziska Straten von Naturstrom berichtete von ihrer Arbeit mit Mieterstromprojekten und welche aktuellen und zukünftigen Herausforderungen dort zu erwarten sind. Daneben war Simon Bauer von inno2grid teil der Diskussionsrunde und berichtete von den Forschungs- und Umsetzungsprojekten zum Thema Smart Grid.
Für alle die die Bits & Bäume verpasst haben, gibt es das Panel nochmal zum Nachschauen unter diesem Link.
Zur Präsentation von Swantje Gährs
02. September 2022 | Vom 22. bis 26. August 2022 nahm Najamul Saqib Memon, Mitglied der Nachwuchsgruppe SteuerBoard Energie, an der ECPR General Conference 2022 in Innsbruck teil. Im Panel „Empirical and Conceptual Developments in Polycentric Climate Governance“ (Empirische und konzeptionelle Entwicklungen in der polyzentrischen Klimagovernance) hielt er gemeinsam mit Nachwuchsgruppenmitglied Lars Holstenkamp, der digital an der Konferenz teilnahm, einen Vortrag über die Entstehung und Entwicklung von Bottom-up-Energiemodellen.
Das von Paul Tobin von der University of Manchester geleitete Panel thematisierte Ansätze zur empirischen Untersuchung polyzentrischer Governance-Strukturen in verschiedenen Anwendungsbereichen.
Dabei betonte der Beitrag von Najamul Saqib Memon und Lars Holstenkamp insbesondere die Rolle der regulatorischen Rahmenbedingungen für den künftigen Ausbau der dezentralen Energieversorgung.
Daran anknüpfend wurden in der Podiumsdiskussion der Vorträge Überlegungen zur Zukunft der Elektrizitätssysteme angestellt: Diese werden polyzentrisch sein und damit wird künftig eine stärkere
Einbindung lokaler Akteure und Kommunen eine größere Rolle spielen, so die Teilnehmenden. Ausblickend stellten die Konferenzgäste im Austausch miteinander klar, dass weitere Forschung und
Zusammenarbeit im Bereich nachhaltiger Energiesysteme notwendig und möglich ist.
27. September 2022 | Beim 10. Leuphana Energieforum führte die Nachwuchsgruppe eine Session unter dem Titel „Wie kann gemeinschaftliche Energieversorgung nachhaltig auf den Weg
gebracht werden?“ durch. Dabei stellte Jan Wiesenthal (IÖW) vom Team der Nachwuchsgruppe Erkenntnisse zum Thema Energy Sharing vor und Katharina Umpfenbach (Ecologic) sprach über das Thema
Mieterstrom und seine Relevanz. Außerdem stelle sie aktuelle und zukünftige Rahmenbedingungen vor. Die Folien zu beiden Vorträgen stehen auf der Seite des Energieforums zum Download zur
Verfügung: www.leuphana.de/energieforum.
26. Juli 2022 | Am 6. September 2022 findet das 10. Leuphana Energieforum zum Thema „Soziale Herausforderungen der beschleunigten Energiewende“ statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der Leuphana Universität Lüneburg gemeinsam mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) und dem ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung. In einer plenaren Session und sieben Panel-Session am Vor- und Nachmittag diskutieren die Teilnehmenden über die jüngsten Entwicklungen im Energiesektor sowie die daraus resultierenden sozialen Herausforderungen für Verbraucher*innen und Handlungsmöglichkeiten, mit dem Ziel, eine möglichst breite Beteiligung an der Energiewende zu erreichen.
Die Nachwuchsgruppe diskutiert u.a. mit Thorge Wendt vom Praxispartner Nordgröön und Arthur Hinsch vom assoziierten Beirat ICLEI ab 14 Uhr in einer Panel-Session wie gemeinschaftliche Energieversorgung nachhaltig auf den Weg gebracht werden kann. Moderiert wird die Session von der Leiterin der Nachwuchsgruppe Dr. Swantje Gährs vom IÖW. Anhand von konkreten Inputs zu Modellen gemeinschaftlicher Energieversorgung, z.B. von Jan Wiesenthal aus dem Team der Nachwuchsgruppe, wird erörtert, wie die Potenziale dieser Modelle zeitnah gehoben werden können und welche Änderungen es dafür braucht.
Die Veranstaltung wird als Hybrid-Format vor Ort an der Leuphana und online via Zoom angeboten. Weitere Informationen und die Anmeldung sind unter www.leuphana.de/energieforum möglich. Wir freuen uns über viele Mitdiskutierende!
20. Juli 2022 | Rebound-Effekt oder suffizienzorientiert? Studien zufolge neigen PV-Prosumer dazu, bis zu 18 % mehr Strom zu verbrauchen. Allerdings zeigt sich auch, dass ein Teil der Prosumer-Haushalte ihren Verbrauch nach der Anschaffung einer PV-Anlage reduziert. Als Konsequenz steht dem Stromsystem mehr oder weniger PV-Strom für andere Verbraucher*innen zur Verfügung und andere Kraftwerke mit vergleichsweise hohen Emissionen müssen ihre Einspeisung entsprechend anpassen. Da in den nächsten Jahren ein massiver Ausbau von PV-Stromaufdachanlagen erwartet wird, kann der Effekt der steigenden Emissionen für die Klimaziele bedeutend sein. Ziel des Beitrages, an dem u.a. die Nachwuchsgruppen-Mitglieder Jan Wiesenthal und Hannes Bluhm beteiligt waren, ist es, die Bedeutung des Suffizienzverhaltens von Energie-Prosumer-Haushalten für die Klimaneutralitätsziele nachzuweisen und die Treibhausgasemissionen auf Haushalts- und Energiesystemebene in Deutschland zu quantifizieren. Basierend auf den Ergebnissen sprechen die Wissenschaftler*innen Empfehleungen zur Förderung der Energiesuffizienz aus.
Emissionsszenario 2030
Laut der Forschungsergebnisse können in 2030 durch Rebound-Effekte in Prosumer-Haushalten bis zu 5,2 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente zusätzlich emittiert werden. Das entspricht knapp 5 % der zulässigen Emissionshöchstmengen der gesamten Energiewirtschaft in 2030. Im besten Fall jedoch, wenn Suffizienzeffekte gezielt und weitflächig greifen, können 2030 bis zu 3,9 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden.
Energiesuffizienz in Prosumer-Haushalten fördern
Um die Energiesuffizienz in Prosumer-Haushalten zu fördern, empfehlen die Forschenden, durch Information und Beratung das Bewusstsein der Prosumer im Hinblick ihres eigenen Beitrages zur Energiewende zu stärken. Zudem empfehlen die Wissenschaftler*innen, die gesetzliche Vergütung für die PV-Stromeinspeisung attraktiver zu gestalten. Für den Fall, dass die Prosumer-Haushalte für ihren Stromverbrauch und die Einspeisung spezielle Cloud- und Community-Tarife in Anspruch nehmen, sollten diese so aufgesetzt werden, dass sie ein energiesuffizientes Verhalten belohnen.
02. Mai 2022 | Seit Anfang Mai hat die Nachwuchsforschungsgruppe in Julia Lüdemann eine neue Mitstreiterin gewonnen. Nach ihrem Studium der Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg hat sie bereits Projekterfahrung am ECOLOG-Institut in Lüneburg sammeln können und freut sich nun mit der Doktorandenstelle den nächsten Schritt anzugehen.
Julia Lüdemann wird die Effekte Erneuerbarer-Energie-Anlagen auf die lokale Biodiversität untersuchen. Dabei sollen mit Hilfe digitaler Tools Effekte gemessen und kommuniziert werden, um Synergien direkt in der Planung neuer Anlagen berücksichtigen zu können. Die Motivation hierfür war die Tatsache, dass eine Beschleunigung der Energiewende die bestehenden Flächenkonflikte um Erneuerbare Energien weiter verschärfen wird. Deswegen ist es für Julia wichtig, auch in der wissenschaftlichen Diskussion den Fokus auf die Schaffung von Synergien zu richten, um diese Konflikte konstruktiv aufzulösen.
Das Team der Nachwuchsforschungsgruppe freut sich, Julia Lüdemann in seinen Reihen begrüßen zu dürfen, und ist gespannt auf die gemeinsame Arbeit.
24. März 2022 | Um die Energiewende in Deutschland meistern zu können, muss der Ausbau von erneuerbaren Energien auf allen Ebenen erfolgen. Gleichzeitigt benötigt es auch Technologien zur Speicherung und intelligenten Vernetzung. Batteriespeicher spielen dabei eine wichtige Rolle und werden zurzeit verstärkt auf Haushaltsebene in erster Linie zur Erhöhung des Eigenverbrauchs eingesetzt. Das ist sowohl ineffizient bei der Auslastung der Batterie als auch unrentabel in den meisten Fällen.
Mehrere Anwendungsfälle für Batteriespeicher möglich
In einer Studie von Nachwuchsgruppen Promovend Jan Wiesenthal (IÖW) und Co-Author Frieder Schnabel (Fraunhofer IAO) wurde nun untersucht, inwiefern ein Multi-Use von Batteriespeichern die Rentabilität und Effizienz erhöhen kann. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines pre-reviewed Journalartikel bei Atlantis Press veröffentlicht.
Zu den vielversprechendsten Energie-Dienstleistungen gehören das Laden von Elektrofahrzeugen, der Peer-to-Peer-Stromhandel und die Teilnahme am Regelenergiemarkt. Außerdem wurde gezeigt, dass, durch die flexible Allokation, ein großer Teil der Speicherkapazität für andere Dienstleistungen genutzt werden kann. Die Simulation von zwei Beispielquartiere zeigte, dass mehr als 30 % der Speicherkapazität bei lediglich geringen Einbußen des Eigenverbrauchsanteils (-2 %) für sekundäre Dienstleistungen genutzt werden kann.
Anpassungen des gesetzlichen Rahmens notwendig
Die Ergebnisse verdeutlichen, die gemeinschaftliche Speicherung in Quartierspeichern und die Umsetzung von Multi-Use Konzepten hat ungenutztes Potenzial. Derzeit erschwert der gesetzliche Rahmen insbesondere die gemeinschaftliche Speicherung und sollte daher geändert werden.
20. Dezember 2021 | In Sachen Bürgerenergie und Energiegemeinschaften tut sich inzwischen auch etwas in Polen - wenn auch noch nicht so stark wie in Deutschland. Das stellt Gastwissenschaftler Tomasz Marzec während seines Kurzaufenthaltes am INSUGO (Institut für Nachhaltigkeitssteuerung) der Leuphana Universität Lüneburg fest.
Tomasz Marzec arbeitet am Institut für Agrar-, Lebensmittel- und Umweltrecht der Adam-Mickiewicz-Universität Posen zu dem Thema Energiegenossenschaften in Polen im Vergleich zu ausgewählten europäischen Ländern, u.a. Deutschland.
Während seines zweiwöchigen Aufenthalts im Dezember 2021 tauscht er sich vor allem mit Kolleg*innen der Nachwuchsforschungsgruppe aus, nimmt an Lars Holstenkamps Master-Seminar zu Energiegemeinschaften in Europa teil und trägt dort zum Recht der Energiegenossenschaften in Polen vor.
Warum hat Polen bisher kaum Energiegenossenschaften?
Marzec zeigt in seinem Vortrag verschiedene Faktoren auf, die dazu beitragen, dass es nur sehr wenige Energiegenossenschaften in Polen gibt: Die Bedingungen, die die Projekte erfüllen müssen, stuft Marzec als sehr hoch ein. Es gibt keine Unterstützungsprogramme, die Energiegenossenschaften auf den Weg helfen könnten, und die Verteilnetzbetreiber (re-)agieren laut dem Wissenschaftler eher ablehnend.
Kurzum: Es fehlt derzeit an tragfähigen Geschäftsmodellen.
Die historischen Erfahrungen mit staatlichen Genossenschaften in der Zeit des Kommunismus tragen ihr Übriges dazu bei. Dadurch fehlt eine positiv besetzte Genossenschaftsidee.
Privates Engagement statt staatliche Regelungen
Nach Darstellung von Marzec gibt es aber sehr wohl ein wachsendes privates Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien in Polen, nur eben eher auf individueller Ebene. Die Prosumer-Bewegung in Polen beschreibt Marzec als bereits sehr stark.
Energiegemeinschaften in Deutschland und Polen: Ein Ausblick
Dem Vortrag von Tomasz Marzec schließt sich eine Diskussion über Energiegenossenschaften und Energiegemeinschaften in Polen und Deutschland an. Dieser Austausch soll in den kommenden Jahren fortgeführt werden. Ein nächster konkreter Anlass ist ein Buchprojekt, das Tomasz Marzec koordiniert. In diesem Buch werden die Ergebnisse der wissenschaftlichen Konferenz „Legal and Economic Perspectives of Energy Cooperatives Development“ veröffentlicht, die im Frühjahr 2021 online stattgefunden hat und von der UAM (Universytet im Adama Mickiewicza w Poznaniu) organisiert wurde.
12. Oktober 2021 | Am 05.10.2021 kam die Forschungsgruppe mit dem Projektbeirat, bestehend aus Vertreter*innen der Wirtschaft, zivilgesellschaftlichen Organisationen und wissenschaftlichen Institutionen, zum gemeinsamen digitalen Beiratstreffen zusammen.
Einige Forschungsgruppenmitglieder präsentierten erste Zwischenergebnisse, die im Anschluss mit Blick auf gemeinsame Schnittstellen und Forschungsinteressen der Praxispartner*innen diskutiert wurden. Anschließend wurden in zwei Diskussionsrunden aktuelle Themen zur Ausgestaltung des Energiesystems gemeinsam erörtert.
Bernd Hirschl vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) stellte in der ersten Diskussionsgruppe in einem Impulsvortrag die Frage: „Energiewende – aber wie kommen wir schnellstmöglich und sicher dahin?“. Um das zu beantworten stellte er Ansätze für ein regionales Energiemarktdesign vor. Daraufhin wurden die damit verbundenen Hürden und die Rolle verschiedener lokaler Akteure in einem solchen dezentralen Energiesystem diskutiert.
Im zweiten Slot, zum Thema „Development of Energy Communities in Europe“, ging es um die Entwicklung verschiedener Bottom-Up-Modelle von Energiegemeinschaften, verschiedene regulatorische Rahmenbedingungen und Finanzierungsmöglichkeiten im europäischen Kontext. Die Teilnehmenden tauschten sich unter anderem über ihre Erfahrungen mit laufenden politischen Prozessen in verschiedenen Ländern und bestehenden Netzwerken in diesem Bereich aus.
Das Team der Forschungsgruppe dankt allen Vertreter*innen ganz herzlich für die Teilnahme und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit!
29. September 2021 | Die Leuphana Universität Lüneburg verlieh am Dies Academicus 2021 den Leuphana Young Researcher Award an Dr. Lars Holstenkamp für seine besonderen wissenschaftlichen Erfolge und die Einwerbung eines beruflich wegweisenden Exzellenzformats.
Lars Holstenkamps sozial-ökologisches Forschungsinteresse richtet sich auf die gesellschaftlich wichtigen Fragen der Steuerung der Energiewende, ihrer Finanzierung und Governance. Bei der Verleihung lobte Vizepräsidentin Susanne Leeb Holstenkamps erfolgreiche Arbeiten in nationalen und internationalen Forschungsverbünden. Diese Leistungen seien Grundstein für die Einwerbung der interdisziplinären Nachwuchsgruppe SteuerBoard Energie gewesen, die das Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung fördert.
Seit 2006 beschäftigt sich Lars Holstenkamp in seiner Forschung mit der Finanzierung und Governance nachhaltiger Entwicklungsprozesse, insbesondere im Energiesektor. Im Rahmen der Nachwuchsgruppe liegt sein Fokus auf dem Zusammenspiel von Energie- und Finanzsystem.
Mehr Infos zur Preisverleihung und zu Lars Holstenkamp
24. August 2021 | In Städten kann die gemeinschaftliche Speicherung von Strom in sogenannten Quartierspeichern eine wertvolle Ergänzung im Energiesystem der Zukunft sein. Wird der Quartierspeicher allerdings rein zur Erhöhung des Eigenverbrauchs genutzt, lassen sich kaum profitable Geschäftsmodelle abbilden.
In dem Beitrag von Nachwuchsgruppen Promovend Jan Knoefel (IÖW) und Co-Author Frieder Schnabel (Fraunhofer IAO) werden potenzielle Netz- und Systemdienstleistungen vorgestellt, die im Rahmen eines Multi-Use durch den Quartierspeicher neben der Eigenverbrauchserhöhung erbracht werden können. Außerdem wird anhand eines Beispielquartiers mit 75 Wohnungen gezeigt, dass durch eine flexible Anpassung der Speicherkapazitäten rund 28 % der Speicherkapazität für andere Dienstleistungen genutzt werden kann. Dies ist sogar bei nur vernachlässigbar geringfügigen Auswirkungen auf die Eigenverbrauchsquote und die Autarkie möglich.
Damit die Potenziale eines Multi-Use aber auch in der Praxis gehoben werden können, braucht es entsprechende
gesetzliche Rahmenbedingungen. Diese erschweren derzeit sowohl die gemeinschaftliche Speicherung als auch die Umsetzung von Multi-Use-Konzepten.
29. April 2021 | Das deutsche Energiesystem verändert sich fundamental: Es wird dezentraler und selbstorganisiert, viele Erneuerbare-Energien-Anlagen treten an die Stelle weniger Großkraftwerke – viel mehr Akteure, die technisch und organisatorisch in ein nachhaltiges Energiesystem eingebunden werden müssen. Wie kann das funktionieren? Die Nachwuchsforschungsgruppe SteuerBoard Energie von Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der Leuphana Universität Lüneburg und dem Ecolog-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung untersucht mit Förderung des Bundesforschungsministeriums, wie das erneuerbare dezentrale Energiesystem auf verschiedenen Ebenen gesteuert werden kann.